Hallo zusammen,
möchte euch hier mein Hobby mit dem Baubericht der GENTRY EAGLE ein wenig näherbringen!

Zuerst ein paar erklärende Worte zum Boot selber!

Gentry eagle - US Atlantic Rekord Boot

Tom Gentry ließ die Gentry eagle bauen, um mit ihr die schnellste Atlantiküberquerung zu schaffen.
Der Startschuss zur Rekordfahrt erfolgte am 24. July 1989!

Die Gentry eagle benötigte für die Strecke zwischen dem Ambrose Lighthouse (New Yorker Hafen) und den englischen Isles of Scilly -
Bishops Rock,
nur 62 Stunden und sieben Minuten und hatte damit den Rekord der Virgin Atlantic Challenger II von Richard Branson eingestellt.

Ein paar Daten:
Die Yacht ist mit ca. 11.500 PS bestückt und kommt auf eine Spitzengeschwindigkeit von 117 km/h.
Länge: 33,5 m
Breite: 7,5m
Gewicht: 52 t
Höchstgeschwindigkeit: 68 Knoten
Antrieb: 2 MTU-Turbo Diesel mit 2 KaMeWa-Jets
1 Gasturbine auf Arneson-Drive
mit einem 5 Blatt Rolla Prop

Weitere Rennyachten, die in diese Reihe gehören:

-Virgin Atlantic Challenger II
-Azimut Atlantic Challenger
-Jet-Ruban Bleu
-Destriero……etc.

Aber jetzt:

Mein Auge erblickte die Gentry eagle das erste Mal in Dortmund auf der Modellbaumesse am Stand der IG Yacht. Hatte mich bei der IG mit einem gewissen Ernst Bernd Bahn verabredet, den ich durch ein Forum im www. kennen gelernt hatte und daraus entstand sogar eine Freundschaft, die heute noch besteht.
Da stand das Modell von Rudi Filipp in aller Pracht und sofort war es um mich geschehen.

Hatte dann 2006 in der Reha genügend Zeit mich diesem tollen Boot zu widmen. Bei der Firma Kehrer Modellbau Berlin wurde ich fündig. Es gab sie dort im Maßstab 1:30 und 1:20. Also was tun? Klar, ……bestellen und zwar die Große. Ich ließ mir den Schiffsrumpf der Gentry in die Reha schicken.

Als er ankam bekam ich einen Anruf vom Empfang mit folgendem Wortlaut:
" Herr Körner, bekommen sie einen Schrank? "

Naja das war kein Schrank, sondern das kleine Bötchen, mit einer Länge von ca. 1,65m, in einem riesigen Karton!
Tja und seit dem, wurschtel ich an ihr rum.......mal weniger, …… mal mehr……

Doch nun ist Schluss mit Lustig und habe jetzt nach mehreren Rückschlägen endlich wieder den Dreh gefunden, ……
und nun viel Spaß!

Werde mich mit dem Text, wenn möglich, ein wenig zurückhalten, da doch die meisten von euch eher an Bilder interessiert sind. J
Nun gibt es die ersten Bilder des Rumpfes aus der Reha, inklusive meiner ersten Schritte in Punkto Modellbau,

d.h.: erste Rumtüfteleien mit eigenen und anderen Aufbauten, ein paar Schwimmversuche im Reha-Hallenbad und Besuch damaliger Vereinskollegen.

Nun gibt es die ersten Bilder des Rumpfes aus der Reha, inklusive meiner ersten Schritte in Punkto Modellbau,
d.h.: erste Rumtüfteleien mit eigenen und anderen Aufbauten, ein paar Schwimmversuche im Reha-Hallenbad und Besuch damaliger Vereinskollegen.

Reha überstanden und wieder zuhause angekommen, wurde natürlich weiter gewurschtelt und vieles ausprobiert. Aber es war alles nicht so das Wahre! Irgendwie hat es nicht so gepasst. Schluss endlich habe ich dann bei Kehrers angerufen und eine Großbestellung aufgegeben.

Zwecks Platzmangel bei mir zu Hause, hat mir ein damaliger Vereinskollege, ein Stück seiner Werkstatt zur Verfügung gestellt und dort wurde erstmal am Aufbau gebohrt, gefeilt und die zwei 40er Kehrer-Jets in den Rumpf eingebaut.

Zur damaligen Zeit hatte ich als Anfänger noch nicht großartig mit Motoren zu tun, …… ließ mich beraten und blieb dann bei den Graupner Ultra 2000/5 hängen. Fette Motoren, die ordentlich Akkus benötigten. Ausgelegt wurde dann jeder Antriebsstrang mit 20 Sanyo NiCd 5000 Ah Zellen, inklusive einem Fahrregler von Modellbauregler, dem AS 36/150.

Die Ansteuerung war dann das nächste Thema an dem ich mich versuchte. Betonung lag auf: versuchte! J

Tja und dann kam der Umbruch, gegen den ich mich doch so heftig gesträubt hatte.
Brushless war angesagt, Bürste war out! Und es wurde umgerüstet.

Zwischendurch wurde immer wieder nach diversen Kleinteilen, die das Schiffchen aufhübschen sollten, gesucht.

Seitdem ist eine Menge an Zeit vergangen und wir sind mittlerweile in der Gegenwart angekommen, im Jahr 2017. Ja ich weiß, verdammt lange Zeit vergangen. Eigentlich traurig für so ein tolles Boot.

Habe dadurch in der Zwischenzeit ein wenig Erfahrung sammeln können und das eine oder andere Schiffchen gebaut.

Uuuund…… eine 2. Gentry jungfräulich aufgetrieben und mir angeeignet, doch dazu ein anderes Mal mehr.

Habe mich letztes Jahr (2016) ein wenig zu arg auf gewisse Leute verlassen die große Sprüche klopften, in dem sie dir Sachen versprachen und leider nicht halten konnten und dann nicht Manns genug gewesen sind, es zuzugeben. Meine Einbußen daraus…… ein paar gute Bekannte weniger, aber Zeichnungen und Material ebenso.

Doch vor nicht zu langer Zeit, wurde ich Mitglied in einem Whats ap Chat und lernte Frederick kennen. Es hat mehrere Anläufe gebraucht, bis wir uns dann endlich mal trafen. Er kommt aus der Powerboat Szene und wurde durch meine Outerlimits SV43 auf mich aufmerksam.

Und seitdem geht es bergauf mit dem Bötchen. Zur Zeit kann ich mich mit den Fortschritten in Punkto Gentry eagle nicht beklagen.

Frederick hat ein CAD-Programm mit dem er meine Ideen umsetzen kann, um sie dann mit der eigenen Fräse Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich hatte noch von der Outerlimits ein wenig Innenleben aus Alu übrig und das war dann der Startschuss für die ersten CAD-Bilderchen.

Doch das Wichtigste war, dass endlich die herausgetrennte Badeplattform ersetzt werden mußte. Ich hatte die Alte rausgeschnitten, mit dem Hintergedanken, sie durch eine Neue zu ersetzen. Somit kommt man ohne Weiteres an die Jetdüsen mit ihren Ansteuerungen ran und kann sie Notfalls demontieren oder reparieren.

Jetzt geht’s ans Innenleben……

Die Aluteile werden ersetzt durch Carbon und die Zeichnungen sind soweit fertig. Zur Zeit warten wir auf das zu bearbeitende Material.
Bis alle Teile ihren tatsächlichen Platz bekommen hatten waren natürlich einige Zeichnungen nötig. Hier sind ein paar Bilder, wie alles entstand. Eventuell wird noch etwas verändert, doch viel wird es nicht mehr sein.

Unteranderem wurde auch an den Motorhaltern gearbeitet. Ich hatte vor einiger Zeit mir ein Paar Motorhalter von einem Freund, der wiederum einen kennt, der einen anderen kennt der das konnte, machen lassen. Sind zwar für den 33er Kehrerjet, doch als Vorlage perfekt. Leider war diese Möglichkeit nicht mehr gegeben und ich fragte Meisterfräser Frederick, ob das möglich wäre, eventuell auch mit Wasserkühlung???

Klaro! Möglich!

Seht selbst:

Vor ein paar Tagen habe ich mich vor den Laptop gesetzt und mal wieder im Netz gestöbert und bei Knupfer Kleinteile bestellt.
Auch beim Rainer im Modellbaukaufhaus hat es eine Bestellung gegeben. Mittlerweile ist die Lieferung von Herrn Knupfer da und natürlich wieder super Ware.

Rainers Lieferung dauert noch ein bisschen, da bei der Bestellung 2 Flaggen dabei sind und die brauchen ein wenig.

Hab mich dann solange mal mit den Handläufen befasst. Leider ist das Vorgabebild nicht scharf genug, um die Menge der Handlaufstützen zu erkennen.

Probieren geht über Studieren, sagt man ja……

Doch zum Schluss stellte sich heraus, dass ich dann doch ein wenig zu viel von den Stützen gesetzt hatte und nach der Berichtigung sieht es nun doch ganz manierlich aus.
Außerdem wurden noch die Stützen für die Lifebelts angebracht und mit einem 1mm Stahlseil verbunden.

Sodele, nun ist die Bestellung vom Rainer auch angekommen.

1 x Flagge USA
1 x Flagge Jet-Hafen
Decal zur Rettungsinsel - Maßstab 1:20
Toplicht 225° - klar
Hecklicht 135° - klar
Rundum / Ankerlicht - klar
Scheinwerfer (G) mit LED-Gruppe 12V - Licht: kalt weiß

Durch immer wieder Betrachten vorhandener Bilder und dadurch immer mehr entdeckte Details, die einem plötzlich auffallen, wird’s langsam wirklich interessant. Man muss sich eine Liste anfertigen, auf der diese Infos aufgelistet werden.

Sonst verliert man den Überblick und das Ganze kommt ins Stocken. Da ein bisschen, dann da ein bisschen, …… ach ja, wo war ich grad dran, was wollte ich jetzt als Nächstes machen?......

Apropos als Nächstes ……
Die Griffe für Luken und Türen wurden nun aus 1mm Federstahldraht geschnippelt und gebogen.
Dann kam der Belüftungsaufbau des Mittelantriebes (Turbine des Arnesons) dran, der eine Menge an Nieten vertragen konnte.

Ich hatte mir des Weiteren noch Gedanken über das Schiebedach gemacht.

Von KMB sind kleine Leisten schon von Haus aus auf dem Dach befestigt worden, doch die gefallen mir nicht. Werde diese 3 Leisten wegschleifen und die Außenseiten mit Messing-U-Profil ersetzen und den Mittelsteg durch ein Messing-H-Profil. Die Vorderseite wird mit einer Leiste verschlossen und die Rückseite mittig durch einen Stopper geschlossen. Dann können die 2 Kunststoffschiebedächer nirgends abhauen und sind trotzdem beweglich.

Momentan klapper ich das ganze Netz ab, um für den Maßstab 1:20 Relingstützen zu finden. Die Maße lauten: 55mm hoch mit einem und mit 2 Durchzügen. Die Reling muß 2mm Durchmesser haben und die Durchzüge innen auch, wird schwierig, da eine Lösung zu finden……

Hab mir nun eine Messingstange mit 3mm Durchmesser besorgt und da wird jetzt versucht was draus zu stricken.
Hatte da noch so einen kleinen Wunsch, was die Befestigung der Regler anging.

Also man mache aus einem Balken .......eine Feder!

Okidoki, nu isser endlich gekommen.......

der tolle Gewindebohrer M2 und et hat jefunzt!

Auch eine schöne lange Stange Messing, Durchmesser 2mm, hat den Weg nach Lionhill (Leonberg) gefunden und wurde sofort verbogen!

In Ordner 017 hatte ich euch die Befestigung der Regler gezeigt und diese stellt ja eine Feder dar. Die hatte ich meinem Geschäftskollegen gezeigt,.... ganz stolz..... da lacht er plötzlich los und sagt zu mir: Dreh des Bild doch mal um 90° ..... jetzt hast du einen Wahlfisch als Halter!

Ich tat wie geheißen.....
Oh mahhhhn jetzt hatte ich plötzlich ein Bild eingebrannt im Hirn und bekam es nicht mehr von der Linse.....
ich hätte ihm eine......

Naja,... Frederick angerufen und die Situation erklärt, darauf er:
Was hat denn der geraucht!

Doch kurze Zeit später kamen dann diese Bilder und der Hafenmeister war wieder glücklich!



Leider gibt es natürlich auch unvorhergesehene Rückschläge, aber das ist halt Modellbau!

Thema Plattform!
Endlich war ja dann der Gewindebohrer M2 angekommen und es wurde gleich gewindegebohrt!

Als alle Gewinde drin waren.....
Deckel drauf und festgeschraubt....

PUSTEKUCHEN!!!!
Die ersten 4 Schräubchen .....SUPER...
doch dann.....
macht es plötzlich....KNIRSCH-KNIRSCH UND NOCHMAL KNIRSCH und meiner Einer bekam mal so richtig einen dicken Hals!

Zur Erklärung: Beim Deckel fräsen und zwar die Aussparungen auf der Unterseite, hat es eine Materialverformung gegeben. Es gab eine Wölbung, die der Deckswölbung entsprach. Eigentlich ja nicht schlimm,... kann ja das Wasser besser ablaufen.

Das Dilemma wurde dann mit einem kleinen Rahmen ausgeglichen, eingesetzt und gut.
Alles gut und schön doch beim Verschrauben entstand dann doch eine solche Spannung und es kam erschwerend hinzu - das wenige Fleisch fürs Gewinde - dass der Gewindeschnitt nicht hielt.
Aber Resultat, der Rahmen war ja ok, doch die Platte mit den Aussparungen wird nun aus mehreren Teilen bestehen und dann miteinander verklebt!

Weiter im Text!

Nun gibt es auf der Plicht noch 2 Motorenbelüftungen und die liegen seitlich. Diese werden aus mehreren Teilen angefertigt.

Eine kleine Schönheitskorrektur!

ein paar Nieten mehr!

Zwischendurch hab ich mir mal Gedanken gemacht und zwar über die Rückfahreinrichtung und ihrer Funktionsweise.

Beim Jetantrieb ist es ja so, dass durch Umleiten des austretenden Wasserstrahls gegen die Fahrtrichtung, einen Gegendruck entsteht und so das Boot gebremst wird. Es treten dabei, je nach dem wie man die Schnelligkeit der Umkehrung einstellt, immense Kräfte auf.

Deshalb ist eigentlich von sogenannten Vollbremsungen ab zu raten.

Auf jeden Fall braucht man Servos, die einiges vertragen können. Dadurch, dass ich nur einen Servo verwenden möchte, fällt dieser natürlich ein wenig größer aus. Der wird nun in der Mitte, zwischen den beiden Jets, ziemlich weit an den Heckspiegel platziert.

Zum Vergleich ein Standard-Servo neben dem etwas Größeren.
Zur Herstellung der Ansteuerung hab ich mir bei KMB eine dafür vorgesehene Mechanik bestellt und diese wird als Ideengeber benutzt da die von Kehrers nur für Standard-Servos ausgelegt ist.
Das ist momentan das Ergebnis!

Heute kam Gölli vorbei und es wurde das gesamte Geraffel was ins Bötchen rein soll, samt dem Schiffchen, ins Auto geladen und es ging nach Leonberg an den Parksee.

Es wurde Probegelegen zwecks austarrieren und so.

Da ja die Plattform am Heck noch nicht drin ist, hab ich den Heckspiegel mit Cellpack versucht dicht zu bekommen. Naja, ich dachte, ich hätte alle Löchlein und Öffnungen erwischt.
Pustekuchen, die Löchlein und Öffnungen waren dicht. Nur hat sich herausgestellt, dass es am rechten Jet hinten undicht ist.
Kein Hexenwerk, wird beim Einbauen der Plattform mit verkleistert
Das hieß nun aber schnell beladen, austarrieren, gleich wieder den ganzen Kladeradatsch aus dem und Gentry raus aus dem Wasser.

Ging alles ziemlich flott und das Ergebnis war sehr zufriedenstellend. D.h.: grünes Licht für Frederick zum Fräsen!

Das Nächste was vom Frederick kam, waren Bilder der neuen Badeplattform!

Kurze Zeit später dann auch das fertige Teil in all seiner Pracht. Hat er richtig gut hinbekommen!

Die Durchgangsbohrungen sind nun Durchmesser 2mm, für die 6mm langen M2 Senkkopfschrauben und auf der Unterseite der Plattform sieht man die ausgefrästen Mutternaufnahmen. Die haben eine Tiefe von 2mm und die dazugehörigen Muttern schließen dann genau mit der Unterseite ab!

..... hab anschließend die Plattform mal provisorisch zusammengeschraubt, passt alles.
Jetzt werden noch die Kanten geschliffen und die Flächen leicht aufgeraut.
Dann kann ich sie zusammenkleben und einpassen!